Maxi Klötzer erkämpft überragend Bronze bis 48kg, Emily Mauermann verpasst trotz starker Leistung das Viertelfinale bis 57kg

Ein tolles Ergebnis für Sachsen zu den Box-Europameisterschaften in Sofia. Maxi Klötzer holt absolut fokussiert und kämpferisch als Einzige in diesem Altersbereich eindrucksvoll eine Medaille für Deutschland. Im Achtelfinale, mit viel Druck, gab sie der Türkin Yavuz nicht den Hauch einer Chance, wodurch das Kampfgericht einfach nur einstimmig 5:0 für Deutschland entscheiden konnte. Im Viertelfinale, die ausdauerstarke Griechin Plea als Gegnerin…ein richtiger Brocken. Die Taktik den Schlagabtausch zu meiden und stattdessen mit klaren, harten Schlägen in die Handlungspausen der Gegnerin hineinzugehen ging voll auf. Ein erwartet interessanter und enger Kampf auf Augenhöhe, wovon 3 der 5 Punktrichter das technisch-saubere Boxen belohnten. Somit Bronze für Deutschland und Sachsen sicher. Das Halbfinale, technisch sowie auch kämpferisch ein absoluter Leckerbissen, war bisher Maxi´s stärkstes „Gefecht“. Die uns bekannte und international erfolgreiche Irin Freyers von Beginn an selbstbewusst-offensiv und präsent. Aber die Chemnitzerin hielt von Beginn an bis auf wenige Aktionen unbeeindruckt gegen. Im Gegenteil, zum Ende hin gewann sie durch unbändigen Willen mehr und mehr Kampfanteile für sich. Das 5:0-Ergebnis letztendlich gegen uns, war hingegen des Kampfverlaufs viel zu deutlich. Nichtsdestotrotz war Freyers die verdiente Gewinnerin und mit Bronze ordnet sich Maxi auch leistungsgerecht in ihrer Gruppe ein. Eine geile EM-Leistung von ihr.

Bis 57kg hatte aus Trainersicht Emily Mauermann die schwerste Gruppe im Jugendbereich…egal welches Los sie bekommen hätte, es wäre eine mächtige Aufgabe gewesen. So bekam Emmy es im Achtelfinale mit der Italienerin Sorrentino zutun, die einfach abgeklärt und routiniert zu Werke ging. Sie zwang Emily zu Fehlern die Sorrentino knallhart ausnutzte. Trotzdem hat die Roßweinerin aus Sicht des Trainerteams alles andere als enttäuscht, stets zielbewusst und ehrgeizig alles gegeben, aber leider war für uns an dieser Stelle nicht mehr drinnen.

Insgesamt muss festgehalten werden, dass Chemnitz, Roßwein und vor allem der Landesstützpunkt stolz auf diese zwei Mädels sein kann. In der U-19-Altersklasse trennt sich gegenüber der U17 deutlich die Spreu vom Weizen. Denn in Bezug auf Erfahrung und Härte ist der Frauenbereich unerheblich weit entfernt. Hoch anzurechnen ist ihnen daher auch, dass sie wieder der jüngste Jahrgang waren UND dass durch Änderung der Regularien, statt 4x2min, nun 3x3min geboxt wurde, was sich infolge von mehreren Kämpfen in wenigen Tagen äußerst kräftezerrend auswirkte…dies wiederum sich ebenso in den Finalbegegnungen der EM deutlich widerspiegelte.

Nun heißt es erstmal „Pause“, denn ab August beginnen schon die Vorbereitungen, über das internationale Chemnitzer Boxturnier, bis hin zu den Deutschen Meisterschaften, die gleichzeitig ein Nominierungskriterium der anstehenden U19-Weltmeisterschaften darstellen…und da wollen wir definitiv hin!

Im Übrigen, in diesem Zusammenhang haben wir noch eine dritte Kaderboxerin im Sachsen-Bunde die auf diesem Niveau mitkämpfen kann/sollte. Sabine Fiedler hat zeitgleich der EM im Jugendbereich ein internationales Frauenturnier bis 64kg gewonnen und steigert sich zudem merklich.

Mit sportfreundlichem Gruß

René Benirschke
(B.A. Sport und angewandte Trainingswissenschaft)